Manfred M. Lang,
Nix verlängern - nix ausschreiben - macht eh nix.
Diesen Montag ging der Präsident des Österreichischen Bundesdenkmalamtes in Pension.
Wahrscheinlich nicht ganz freiwillig. Sein Vertrag wurde halt nur nicht verlängert.
Und die Ausschreibung des Jobs, die im Jänner hätte stattfinden sollen, fand nicht statt.
Man muss angeblich noch ein bissl dran herumfeilen.
Vor lauter Feilerei scheint man nur vergessen zu haben, dass der Herr Präsident seit Montag weder im Amt, geschweige denn in Würden ist.
Aber sichtlich macht das eh nix.
Die Frau Generalkonservatorin übernimmt ab sofort auch die Geschäfte des Herrn Nichtmehrpräsidenten.
Angeblich sind die Bundesdenkmalämtler und -ämtlerinnen der Meinung, dass sie alle unter der Frau Generalkonservatorin richtig auch Arbeit leisten können und werden.
Das spricht jetzt natürlich nicht gegen den Expräsidenten. Aber es spricht durchaus für eine noch ausgiebigere Feilerei.
Die Frau Ministerin und ihre Beratungskollegialitäten können jetzt in Ruhe und mit der ungebührlichen Weitsicht so lange Feilen, bis vor lauter Feilerei so viel Zeit vergangen ist, dass die interimistische zu einer weisen und goldrichtigen Lösung wird.
Vor allem auch deshalb, weil sich die möglichen Bewerber nicht mehr bewerben wollen und/oder bewerben werden.
Wenn nämlich bis zur Endfeilerei eh alles so weit so gut auch ohne Präsidenten funktioniert, wozu soll sich dann noch wer als Präsident bewerben, wenn er merkt, dass es seiner gar nicht wirklich bedarf. Aber es kann natürlich durchaus sein, dass es dem einen oder anderen nicht um das Bundesdenkmalamt geht, sondern um den feschen Präsidententitel.
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