Manfred M. Lang,
Der kundenunfreundliche Weg zur Vollrechtsfähigkeit.
z.B. am 1. November. Ein Tag wo es auch Leute geben sollte, die nicht nur Friedhöfe bevölkern, sondern vorsorglich mit ihren Kindern in ein Museum gehen wollen.
Weil es ist ja schulfrei. Den ganzen ewig langen Tag lang.
Die lieben Kleinen können sich an einem solchen Tag durchaus ausgiebig und zickig ihrer Fadess hingeben. Und Friedhöfe könnten die Zickigkeit durchaus noch verstärken.
Also auf ins naturhistorische Museum. Derzeit halbwegs in bei den kids ? von wegen Dinos und so.
Aber siehe da ? dieser Hort der Bildungsunterhaltung ist einfach zu.
Und zwar kommentarlos. Kein Hinweis, kein Zetterl, kein Bedauern, keine Entschuldigung. Einfach zu und sonst nichts. Wahrscheinlich ein nicht angekündigter Schließtag. Bundesbedingt geschlossen. Basta.
Leider konnte der Herr Direktor nicht hören, was die lieben Eltern und Großeltern da vor sich hingetobt haben. Er war ja nicht da.
Und er konnte auch nicht sehen, wie viele da in sein Museum hinein wollten.
Vor allem die zahlreichen Ausländer.
Immerhin wurde ja das naturhistorische Museum eben zu einem der zehn besten gewählt. Nicht etwa von Österreich, sondern weltweit. Ich meine, das ist ja was.
Vor allem ist es am 1. November zu.
Ein netter Herr aus Deutschland murmelt etwas von italienischen Zuständen und eilt murrend in Richtung kunsthistorisches Museum. Aber das hätte er sich sparen können, das ist nämlich auch ganz fest zu. Auch kein Zetterl. Dafür aber wieder ganz viele Leute.
\"Desisjoazua\" jeiert ein Vater mit zwei schon sehr zickigen Girlies.
\"Dazentreufriedhofisobaoffnbiszumeinbruchdadunkelheit\" bietet eine gelernte Wienerin als Alternative an. Die Girlies finden das gar nicht lustig und werden noch viel zickiger.
Naja, die Museumsverantwortlichen werdens schon noch bringen.
Vollrechtsfähig ab nächstes Jahr. Fähig kommt halt ein bissl später.
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