Ein temporäres Haus für die Kunstszene
Die Parallel hat für 2020 einen neuen Austragungsort
Aufgrund der aktuellen Lockerungen in Österreich ist auch die Austragung der Parallel Vienna für dieses Jahr wieder in den Bereich des Möglichen gerückt. Vom 22. bis 27 September soll die Mischung aus Kunstmesse und Ausstellung im ehemaligen Gewerbehaus der Wirtschaftskammer Wien am Rudolf Sallinger Platz im dritten Wiener Gemeindebezirk stattfinden.
Zum 8. Mal finden die Parallel nun statt und hat gerade in der aktuellen Krisensituation mehr denn je ihre Berechtigung. Die auf die österreichische Szene konzentrierte Präsentation passt genau in die neue Regionalität die in Zeiten eingeschränkter Reisetätigkeit der internationalen Sammlerschaft geboten scheint. Gegenüber anderen Kunstmessen schlägt auch noch der Preisvorteil (Teilnahmegebühr für Galerien 1.700 Euro, für Ausstellungsräume 580 Euro, frei für ausgewählte Künstler*innen) zu Buche.
Die neue Location bietet auf sieben Stockwerken Platz für rund 130 Präsentationen. Die täglichen Parties, die bisher auch zur Finanzierung des Gesamtevents beigetragen haben, werden wohl dem bestehenden Ansteckungsrisiko zum Opfer fallen, was aber der Entdeckerlust des heimischen Publikums keinen Abbruch tun sollte. Als Zusatzfinanzierung haben die Künstler Martin Grandits und Erwin Wurm eigene Editionen zur Verfügung gestellt.
Kurator Stefan Bidner schreibt den Erfolg der Parallel auch den Versäumnissen der heimischen Kunstinstitutionen zu. Diese würden die Szene zu wenig abbilden, nicht nur was jüngere Positionen, sondern auch anerkannte ältere oder bereits verstorbene Künstler*innen betrifft.