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Starkult im Dorotheum

Die Zeitgenossen-Auktionen im Dorotheum am 5. & 6. Juni 2019.

Zugegeben, es gibt großartigere Portraits bedeutender Künstlerinnen aus der Hand Andy Warhols. Dennoch ist die Zusammenstellung von Fotos der beiden Schauspielerinnen Judy Garland und Liza Minelli eine Besonderheit. Der aus Schnappschüssen und offiziellen Pressefotos zusammengesetzte Siebdruck auf Leinwand zeigt eine Form des Starkults der damals noch fast ohne Paparazzi auskam. Außerdem ist das Werk praktisch als original anzusehen, denn es gibt zwar noch zwei Versionen, die sich allerdings farblich unterscheiden. Das Bild geht mit einem moderaten Schätzwert von 280.000 bis 420.000 Euro in die Auktion, mit dem es auf Platz 3 der Auktion am 5. Juni liegt - gemessen an den Schätzwerten. Den ersten Platz nimmt Günther Ueckers akkurates Nagelbild „Reihung“ aus dem Jahr 1070 ein (€ 400.000 – 600.000), gefolgt von Jean Dubuffets „Bon Espoir (Paysage avec personnages)“, 1955, (€ 300.000 – 400.000).
Warhols Starkult wurde u.a. auch von Franz West aufgegriffen. 1981 montierte dieser zwei Marilyn-Postkarten gemeinsam mit einem überarbeiteten Foto von drei Stars der damaligen österreichischen Galerienszene: Heike Curtze, Ursula Krinzinger und Grita Insam. Zwischen 25.000 – 45.000 Euro soll das „Suchtgiftabhängiger“ betitelte Werk auf der Auktion bringen. Für Liebhaber von Skulpturen wartet die Auktion mit der „Lockblox“, 1998, von Carl Andre - 16 aneinander gelegte Betonsteine - auf (€ 150.000 ­– 200.000) oder mit „Das Ei“ von Ilya Kabakov, 2002, das mit einem Schätzwert von 80.000 bis 120.000 Euro zur Auktion kommt.

 

Teil 2 der Zeitgenossen-Auktionen bringt dann ebenfalls Star-Glamour ins Dorotheum. Seit dem 15. Mai darf sich Jeff Koons wieder „teuerster lebender Künstler“ nennen, nachdem sein hochglanzpolierter „Rabbit“ um rund 81 Millionen Euro bei Christie’s versteigert wurde. In Wien gibt es Koons in Holz, mit der „Seated Ballerina“ aus dem Jahr 2015, einer Edition von der insgesamt 50 Exemplare (+ 1 E.A.) angefertigt wurden (€ 60.000 – 70.000). Die Skulptur zierte übrigens in einer aufblasbaren, 14 Meter hohen Version im Jahr 2017 das Rockefeller Center in New York. Das Kunstwerk basiert auf der Porzellanfigur „Ballerina Lenochka“ der Ukrainischen Künstlerin Oksana Zhnikrup (1931-1993) die sie für eine Manufaktur in der Ukraine 1970 gestaltet hatte. Von Andy Warhol gibt es noch einen besonderen „Marilyn“-Siebdruck um € 50.000 – 60.000. Eigentlich unautorisiert und in anderer Farbigkeit 1970 bei Sunday B. Morning erschienen, wurden einzelne Exemplare dann doch von Warhol mit dem Zusatz „this is not by me“ handschriftlich signiert. Weitere Warhol-Portraits gibt es noch von Karen Kain, der kanadischen Ballettänzerin, von Joseph Beuys, Edward Kennedy und von Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt als Lenin.
Wer selbst Hand anlegen will an ein Kunstwerk, der könnte dies bei Fran Wests „Creativity: Furniture Reversal“, 1998 tun. Das Ensemble bestehend aus einer Verpackungsbox, 2 Stühlen, einer Lampe, DVD und Videorekorder und mehreren farbigen Klebebändern kann vom Besitzer selbst arrangiert werden. Die Verpackung dient dabei als Tisch, der mit den Klebebändern dem eigenen Farbgeschmack angepasst werden kann (€ 22.000 – 32.000).

Zeitgenössische Kunst I, 5. Juni, 17 Uhr -->online Katalog
Zeitgenössische Kunst II, 6. Juni, 16 Uhr -->online Katalog

Mehr Texte von Werner Rodlauer

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