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Bundesminister Blümel will neue Strukturebene bei den Bundesmuseen

Im Jahr 2017 hatte der damalige Bundesminister Thomas Drozda (SPÖ) ein Weißbuch für die Neustrukturierung der Bundesmuseen und der Nationalbibliothek präsentiert. Acht Varianten der Optimierung wurden damals von Expert*innen wie Danielle Spera, Wolfgang Muchitsch und Edelbert Köb ausgearbeitet. Drozdas Nachfolger Gernot Blümel (ÖVP) will die damals begonnene Strukturreform nun umsetzen, richtet sich aber offenbar nach keinem der damaligen Vorschläge.

Blümel will, so der heute präsentierte Entwurf, eine Bundesmuseen-Service-GmbH einsetzten die die Museen „strategisch und planend unterstützt, selbst aber nicht operativ tätig ist", so Blümel. Gleichzeitig soll die Bundesmuseen-Konferenz, jenes Gremium, in dem die Museumsdirektor*innen bisher informell abstimmten aufgewertet werden, indem man sie gesetzlich verankert. Wie schon in anderen Ministerien soll nun auch im Kunst- und Kulturminsterium ein Generalsekretär beziehungsweise eine Generalsekretärin die Bundesmuseen-Konferenz operativ unterstützen und gleichzeitig als Geschäftsführer*in für die Service-GmbH fungieren.

Damit wird umgesetzt, was Drozda eigentlich mit der begonnenen Reform bezwecken wollte, nämlich die Museen stärker an die Museumsordnung zu binden und Mehrgleisigkeiten zu vermeiden. Die jeweiligen Direktor*innen sollen also in ihrer Planung stärker auf die Sammlungen und das Profil der Häuser achten müssen und sich weniger mit ähnlich gelagerten Ausstellungen konkurrenzieren.
Welche strategischen und planenden Unterstützungen die Service-GmbH konkret leisten wird, soll wiederum die Bundesmuseen-Konferenz festlegen die soll auch in die Kandidatensuche für das Generalsekretariat einbezogen werden.

Thomas Drozda beklagt in einer Aussendung, dass damit eine neue, nicht im Weißbuch vorhandene Variante eingeführt werde, die zusätzliches Geld koste. „Eine grundlege Reform besteht nicht darin, einen gut dotierten Job zu erfinden.“, klagt auch Wolfgang Zinggl, Kultursprecher von JETZT, über die neu zu schaffende Kontrollinstanz. Kulturminister Blümel sieht in dem Entwurf die wissenschaftliche Eigenständigkeit der Museen gestärkt und verwies darauf, dass dieser in Zusammenarbeit mit den Direktor*innen der Bundesmuseen erarbeitet worden sei.

Die Neuerungen sollen am 1. Jänner 2020 in Kraft treten.

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Abbildung: Ausstellungsansicht Ernst Caramelle. Ein Résumé, mumok, 30.11.2018–28.4.2018
Wandmalerei: O.T. (Untitled), 2018, Pigmente, Wasser auf Wand Foto: Klaus Pichler © mumok

Mehr Texte von Werner Rodlauer

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